User Stories testbar gestalten
Podcast Episode: User Stories testbar gestalten Wie sieht effektive Gestaltung und Testbarkeit von User Storys aus? Klar definierte...
Vieles dreht sich um den rasanten Wandel durch KI, neue Anforderungen und eine steigende Komplexität der Qualitätskriterien, insbesondere im nicht-funktionalen Bereich. Viele grundlegende Probleme wie fehlende Teststrategien und unzureichende Prozesse bestehen weiterhin. Gemeinschaft und Austausch werden als wichtige Lösungswege hervorgehoben, ebenso wie die Bereitschaft zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung. Die Essenz: Qualität entsteht im Zusammenspiel von Mensch, Prozess und Technik und bleibt eine Aufgabe, die stetig neue Impulse und Reflektion braucht.
In dieser Episode spreche ich mit Christian Mercier, Matthias Gross und Wolfgang Sperling über unser Testerjahr, KI und was 2026 bringt. Wir sehen: KI löst keine schiefen Prozesse; ohne klare Teststrategie, saubere Grundlagen und Fast Feedback bringt sie wenig. Nicht-funktionale Qualität rückt nach vorn: Sicherheit, Performance, Usability, Compliance. Tester brauchen breiteres Skillset, mehr Technik, dazu Intuition, Mut und Resilienz. Wir reden über souveräne Cloud, Druck auf Agile, und warum Validierung in Produktion wächst. Ich wünsche mir mehr Austausch in Communities und vor allem: konkrete Lösungen teilen, voneinander lernen.
"Das wäre so mein Wunsch, dass dieser Qualitätsgedanke so ein bisschen einsickert und dass das nicht erst passiert, wenn irgendwann große Strafen kommen oder Firmen pleite gehen, weil sie falsche Entscheidungen getroffen haben oder weil irgendwann mal verklagt wird, was im Moment ja auch relativ viel gemacht wird."
Matthias Groß ist Partner der TestGilde GmbH und seit 2007 als Berater für Softwarequalitätssicherung und Testmanagement tätig. Seine Schwerpunkte liegen im operativen Testmanagement, der Einführung und Weiterentwicklung von Testmanagementstrukturen sowie der Betreuung kundenspezifischer Testservices. Er engagiert sich zudem an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, ist Mitgründer der Testcommunity The TestLänd und Mitglied des Programmkomitees des QS-Tags.
Christian Mercier begleitet IT-Projekte im Banking-Umfeld. In den klassischen, agilen oder hybriden Projekten nimmt er verschiedene Rollen ein – er ist Projektleiter, Coach, Testmanager, Business-Analyst oder Requirement-Engineer - aber das Thema Qualität steht für ihm immer an zentraler Stelle. Ihm geht es immer um pragmatische Lösungen, die auf fundierten Entscheidungen im jeweiligen Kontext beruhen.
Wolfgang Sperling ist Solution Architekt bei Avanade und Ansprechpartner für den Technologiestack von Microsoft im Kompetenzzentrum für digitale Souveränität bei Accenture.Seit mehr als 15 Jahren beschäftigt er sich mit Qualitätssicherung in Softwareprojekten, einen großen Anteil davon in kritischen oder herausfordernden Projektsituationen. In der Qualitätssicherung ist es ihm wichtig, neben Testen und Testautomatisierung auch Anforderungsmanagement und Releasemanagement in den Softwarelebenszyklus mit einzuschließen.
Im Podcast "Software Testing" haben Richie , Wolfgang Sperling, Christian Mercier und Matthias Groß offen diskutiert, was die Tester-Community im kommenden Jahr erwartet. Das Gespräch zeigt, wie sich Softwarequalität und das Testen verändern, worauf sich Experten wirklich freuen und was sie als größte Hindernisse sehen.
Für alle war das German Testing Retreat ein Highlight. Dort wurde nicht nur Wissen geteilt, sondern auch gekocht, gespielt und richtig gute Abende verbracht. Christian Mercier und Wolfgang Sperling betonen, wie der intensive persönliche Austausch auch später zu kürzeren Wegen und besserer Vernetzung führte. Neue Erfahrungen außerhalb der eigenen Firma sind Gold wert – und dafür war das Retreat eine Schatztruhe.
Doch auch KI hat das Jahr geprägt. Die Technik überrollt gerade die Branche. Tests sind plötzlich ganz anders als noch vor wenigen Jahren, und viele Projekte setzen alles auf KI, obwohl oft die Grundlagen fehlen. Christian Mercier warnt: "Wenn der Prozess Müll ist, dann holt mich das sehr schnell ein." Bei KI geht das noch schneller. KI allein löst keine Prozessprobleme.
Die Tester-Community steht vor mehreren Baustellen. Matthias Groß beschreibt, dass manche Unternehmen nicht einmal die Testbasis richtig aufgebaut haben. Während bei anderen schon die Prozesse viel zu groß und komplex sind und dringend schlanker werden müssen.
Auch Wolfgang Sperling sieht drei dicke Brocken:
Die Unsicherheit rund um Cloud-Strategien und die Diskussion über eine "souveräne Cloud".
Der schnelle KI-Trend, der teils ohne Strategie, Qualitätssicherung oder Security vorangeprescht wird.
Der steigende Druck auf agile Teams, weil KI viele Aufgaben automatisiert – was den Zusammenhalt im Team und den Austausch verändern kann.
Hinzu kommt, dass viele Unternehmen wenig finanziellen Spielraum haben. Doch am Thema Qualität zu sparen ist teurer als es scheint. Wer am Test spart, riskiert teure Fehler ganz am Ende.
Oft ist nicht die Technik das größte Problem, sondern das gemeinsame Verständnis im Team. Gute Qualität heißt, dass alle wissen, wo sie hinwollen. Testen ist Werkzeug, um genau das herauszufinden. Wer den Testprozess nicht ständig hinterfragt, verliert den Anschluss.
Die alten Methoden aus den 90ern oder der ISTQB-Grundkurs funktionieren zwar, aber sie brauchen ständige Reformen. Sonst bleibt Qualität auf der Strecke.
Das Skillset wandelt sich rasant. Nichtfunktionale Prüfkriterien wie Performance, Usability und Security werden wichtiger als jemals zuvor. Das spiegelt sich auch in Normen wie der ISO 20059 wider, wie Wolfgang Sperling erklärt.
Zunehmend geht es darum, nicht nur Fehler zu finden, sondern auch Validierungen durchzuführen. Das heißt: Tester sollten breit aufgestellt sein. Sie brauchen Neugier, technische Basiskenntnisse, aber auch Intuition – das Gespür für Fehlerquellen ist oft entscheidender als perfekte Testfälle.
Ebenso zählt die persönliche Entwicklung. Resilienz, Teamwork und Kommunikation werden wichtiger, sagt Richie . Wer mutig ist und eigene Schwächen reflektiert, findet auch bessere Lösungen für das Team.
Alle sind sich einig: Lesen, Lernen und Vernetzen sind das A und O. Ob LinkedIn-Posts, Podcasts oder Schulungen wie ISTQB – Weiterbildung darf nie aufhören. Und die Basis sollte stimmen, damit alle dieselbe Sprache sprechen.
Am meisten hilft aber der Austausch mit anderen. Die Community lebt davon, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. Ob lokale Initiativen wie das Testland, Konferenzen oder Retreats – neue Perspektiven erweitern den eigenen Horizont immer.
Die Wünsche aus der Runde zeigen, was allen am Herzen liegt: Mehr Bewusstsein für Qualität – auch außerhalb der Tester-Blase. Mehr Pragmatismus. Fehler finden, Lösungen austauschen und nicht aufgeben, egal wie stürmisch die Zeiten sind. Mut, Wissen zu teilen und konkrete Wege zu zeigen, wie Tests Prozesse und Software verbessern.
2025 wird herausfordernd. Aber mit dem Willen zu lernen, Ehrlichkeit, Teamgeist und einer starken Community ist die Testerwelt bereit, die Zukunft aktiv zu gestalten.
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