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Minimum-Viable-Teststrategie

Minimum-Viable-Teststrategie

Verfasste Teststrategien sind ellenlang und am Ende liest sie keiner. Das kennen wahrscheinlich viele. Selbst wenn sie dann gelesen werden, kommen schnell Unstimmigkeiten auf: das haben wir immer anders gemacht; unter dem und dem Begriff verstehen wir aber was anderes, etc. Das ganze Szenario legt den Schluss nahe, dass die Überlegung der Teststrategie anders angegangen werden sollte. Kathrin hat zusammen mit einem Team einen Workshop erarbeitet, bei dem sich aus allen Teams Vertreter treffen und beginnen, eine Teststrategie zu entwickeln – in leichtgewichtiger Form.

“Dieses Workshop-Format hat das halt sehr sichtbar gemacht, dass man die neue Welt hatte und dahinter noch die alte Welt obendrauf” - Kathrin Potzahr

Kathrin Potzahr ist seit 25 Jahren in der Softwareentwicklung bei Capgemini tätig, wo sie als Architektin Unternehmen und Projektteams in der Qualitätssicherung unterstützt. In ihrer Laufbahn übernahm sie verschiedene Rollen, darunter Entwicklerin, Teamleiterin und Architektin, mit einem Fokus auf die Sicherstellung angemessener Qualität. Sie hält zudem Schulungen und Vorträge zu Continuous Quality und hat Erfahrungen als Test-Managerin und Qualitätsarchitektin in agilen Projekten.

Highlights in dieser Episode:

  • Kathrin Potzahr prägte den Begriff Minimum Viable Teststrategie, angelehnt an das bekannte MVP
  • Sie teilt ihre Erfahrungen mit Eventstorming und Teststrategie-Storming zur Erstellung einer Teststrategie
  • Der Ansatz ermöglicht es, schnell und leichtgewichtig eine Teststrategie aufzubauen, die sofort Nutzen bringt
  • Die Methode beinhaltet die Erstellung einer Testlandkarte, die Teststufen, Testarten, Rollen, Tools, Umgebungen und Metriken umfasst
  • Ein zentraler Aspekt ist die Visualisierung der Teststrategie, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen
  • Der Workshop-Charakter fördert die Kollaboration und das gemeinsame Verständnis
  • Die Methode ist besonders effektiv für agile und offene Kontexte
  • Es geht nicht um eine formale, sondern um eine lebendige und anpassungsfähige Teststrategie
  • Ein wichtiger Aspekt ist, offene Punkte zu identifizieren und in Backlog-Items zu überführen, um kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen
  • Kathrin betont die Wichtigkeit von Rollen und Verantwortlichkeiten in der Teststrategie

Agile Teststrategien neu gedacht: Die Minimum-Viable-Teststrategie im Einsatz

Die Minimum-Viable-Teststrategie ist ein Ansatz, um Teststrategien in agilen Projekten leichtgewichtig und effektiv zu gestalten. Durch einen kollaborativen und visuellen Workshop-Ansatz können Teams ein gemeinsames Verständnis entwickeln und sofort mit der Umsetzung beginnen, ohne sich in langen Dokumentationen zu verlieren.

Ein frischer Blick auf Teststrategien

Heute geht es um Minimum-Viable-Teststrategie – ein Konzept, das den traditionellen Ansatz zur Erstellung von Teststrategien aufbricht. Kathrin Potzahr teilt ihre Einblicke und Erfahrungen über den Einsatz von leichtgewichtigen und agilen Methoden zur Entwicklung von Teststrategien. Ihr innovativer Ansatz zielt darauf ab, schnell Nutzen zu bringen und die Zusammenarbeit im Team zu fördern.

Wo traditionelle Methoden scheitern

Traditionell wurden Teststrategien oft in einem isolierten Rahmen erstellt, wo ein oder zwei Personen sich hinsetzten und umfangreiche Dokumente schrieben, die dann selten jemand las. Diese Methode führte dazu, dass viele gute Ideen auf dem Papier blieben und nie in die Praxis umgesetzt wurden. Kathrin erkannte dieses Problem und suchte nach einer Lösung, die eine stärkere Beteiligung des gesamten Teams fordert.

Eventstorming

Kathrin führte uns durch ihren Prozess der Erstellung einer Teststrategie mittels Eventstorming – einem kollaborativen Workshop-Ansatz. Anstatt sich auf langwierige Dokumentationen zu verlassen, konzentriert sich dieser Ansatz auf die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses innerhalb des Teams. Durch die Verwendung von Post-its und lebhaften Diskussionen werden Teststufen und -arten definiert und visualisiert. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Teamarbeit, sondern hilft auch dabei, ein klares Bild der erforderlichen Tests zu erhalten.

Visualisierung als Schlüssel zum Erfolg

Einer der Kernpunkte von Kathrins Ansatz ist die Visualisierung der Teststrategie. Anstatt sich in Textdokumenten zu verlieren, ermöglicht es eine visualisierte ‘Landkarte’ des Testprozesses, schneller Klarheit über Rollen, Tools und Umgebungen zu gewinnen. Diese Methode bietet zudem den Vorteil, dass sie flexibel an neue Erkenntnisse angepasst werden kann.

Von der Theorie zur Praxis

Nachdem das Team durch den Workshop eine Grundlage für ihre Teststrategie geschaffen hat, folgt der nächste Schritt: Die Implementierung im Alltag. Wichtig dabei ist es, dass die Ergebnisse des Workshops nicht nur als Momentaufnahme dienen, sondern aktiv in den Entwicklungsprozess integriert werden. Hierbei spielen Backlog-Items eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen es den Teams, konkrete Schritte aus der Strategie abzuleiten und diese systematisch abzuarbeiten.

Ein Blick in die Zukunft

Abschließend reflektiert Kathrin über ihre Erfahrungen mit diesem Ansatz und betont die Wichtigkeit von Anpassungsfähigkeit und kontinuierlicher Verbesserung innerhalb agiler Teststrategien. Der leichte Einstieg durch minimale Viable-Strategien ermöglicht es Teams nicht nur schnell anzufangen, sondern auch flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

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