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Mehr Informationen“Mir geht es nicht darum, jetzt da her zu sagen ‘So ist es und aus! Ihr könnt die Software wegschmeißen!’ Das will keiner, keine der beiden Parteien möchte das, weil beide haben haben bereits sehr viel Zeit und Geld investiert.” – Sebastian Dietrich
Was passiert eigentlich, wenn die Software, die ein Unternehmen gekauft hat, nicht funktioniert? Oder schlimmer noch: Wenn sie Schaden anrichtet? Es kommt zum Streitfall, wie geht es dann weiter? Sebastian ist ein allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Software. Er wird beauftragt, wenn es um die Bewertung von Software geht. Interessanterweise landen solche Fälle eher selten vor Gericht – zu groß ist die öffentliche Blamage für beide Seiten. Daher sind alle Parteien an einer außergerichtlichen Einigung interessiert, die Menschen wie Sebastian dann möglich machen.
Seit 2003 ist Sebastian Dietrich neben seinen Tätigkeiten als Trainer, Berater und Softwarearchitekt als Sachverständiger für Softwarequalität und Softwarewartung tätig. Seit 2015 als allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. In dieser Rolle stellt er im Rahmen von Ausschreibung, Umsetzung, Test, Abnahme und Wartung von Software sicher, dass diese dem Stand der Technik entspricht und weder veraltet noch unwartbar wird. Wenn nötig auch als Gerichtssachverständiger im Streitfall.
Highlights in dieser Episode:
- Sebastian Dietrich ist Gerichtssachverständiger für Software
- Er bewertet, ob Software dem Stand der Technik entspricht und wie wichtig Qualität dabei ist
- Sebastian sieht seine Aufgabe darin, bei Rechtsstreitigkeiten zu helfen, indem er technische Klarheit schafft
- Die meisten Fälle werden außergerichtlich gelöst, um die Öffentlichkeit zu meiden
- Sebastian nutzt Tools wie SonaCube, um die Softwarequalität zu analysieren
- Er betont, dass Agilität nicht automatisch zu besserer Qualität führt
- Sebastian rät Entwicklern, ihre Software auch Jahre nach der Fertigstellung zu besuchen, um ihren langfristigen Wert zu sehen
Kontakt zu Sebastian:
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Gerichtssachverständiger für Software: Brückenbauer zwischen Technik und Recht
TLDR: Heute geht es um den interessanten Beruf des Gerichtssachverständigen für Software. Unser Gast, Sebastian Dietrich, hat uns Einblicke in die Herausforderungen und Verantwortlichkeiten dieser Rolle gegeben, von der Bewertung der Software-Qualität bis hin zur Zusammenarbeit mit Gerichten und Unternehmen.
Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger
Heute durfte ich Sebastian Dietrich begrüßen, einen langjährigen Freund und Kollegen, zu begrüßen. Sebastian bekleidet eine einzigartige Position als gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Software. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Softwareentwicklung bietet er den Gerichten sein Fachwissen an, um bei technischen Streitigkeiten zu schlichten. Sein umfassender Einblick in diesen spezialisierten Beruf war nicht nur aufschlussreich, sondern auch inspirierend.
Die Rolle eines Gerichtssachverständigen
Sebastian erklärte uns die faszinierenden Aspekte seiner Arbeit. Als “allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger” ist er nicht nur bei Gerichtsverfahren gefragt, sondern auch außergerichtlich tätig. Die Prüfung von Software auf State-of-the-Art-Qualität und die Evaluation von Entwicklungsprozessen sind nur einige der Aufgaben, die er übernimmt. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Konflikte außergerichtlich geregelt werden, um öffentliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Herausforderungen im Beruf
Sebastian offenbarte auch die Herausforderungen seines Berufs. Oft wird er in Situationen hinzugezogen, in denen es um viel geht – manchmal sogar um Menschenleben. Die Bewertung der Softwarequalität ist komplex und erfordert tiefe Einblicke in Entwicklungsmethoden und Werkzeuge. Sebastians Fähigkeit, objektiv zu bewerten und gleichzeitig pragmatische Lösungen vorzuschlagen, macht ihn zu einem wertvollen Vermittler zwischen den Parteien.
Tools und Techniken
Eines der häufig verwendeten Werkzeuge in Sebastians Arbeit ist SonarQube, ein Tool zur Messung der Code-Qualität. Es hilft ihm dabei, die technische Qualität einer Software schnell zu erfassen und Bereiche mit Verbesserungspotential zu identifizieren. Doch wie Sebastian betonte, ist der Einsatz solcher Tools nur ein Teil des Puzzles – das Verständnis für die Architektur und die langfristige Tragfähigkeit einer Software sind mindestens genauso wichtig.
Qualität in der Softwareentwicklung
Einen weiteren interessanten Punkt brachte Sebastian auf: Trotz des Trends zur agilen Entwicklung sieht er keine signifikante Verbesserung in der allgemeinen Softwarequalität im Laufe der Jahre. Agilität führt zwar zu höherer Geschwindigkeit und Produktivität, nicht aber zwangsläufig zu besserer Qualität. Diese Einschätzung gibt Anlass zum Nachdenken darüber, wie Qualität definiert und erreicht wird.