Pains und Hypes beim Testen von Software
Unter dem Druck des Budgets geht die Qualität oft unter. Abkürzungen sehen billig aus, kosten dann aber mehr in Fehlerzuständen, Ausfällen und...
Kommunikationslücken zwischen Software-Teams und Stakeholdern stellen in vielen Unternehmen nach wie vor eine grundlegende Herausforderung dar, die oft zu falsch abgestimmten Erwartungen und suboptimalen Software-Ergebnissen führt. Traditionelle Übergaben - von der Geschäftsanalyse zur Entwicklung und zum Testen - können zu missverstandenen Anforderungen und angesammelten Annahmen führen, wodurch die Teams von den Geschäftszielen abgekoppelt werden. Gemeinsame Modellierungspraktiken wie visuelle Workshops, bei denen alle relevanten Parteien anwesend sind, zielen darauf ab, diese Kluft zu überbrücken, indem ein echtes gemeinsames Verständnis gefördert und Silos aktiv abgebaut werden.
In dieser Folge spreche ich mit Gien Verschatse und Kenny Baas-Schwegler über die Herausforderungen des kollaborativen Softwaredesigns, insbesondere über die klassische Trennung zwischen Entwicklungsteams und Geschäftsinteressenten. Sowohl Gien als auch Kenny erzählen von Kommunikationslücken, Annahmen in Anforderungen und dem ständigen Kampf um ein gemeinsames Verständnis. Sie gaben praktische Tipps, wie man Silos aufbrechen und Modellierungssitzungen tatsächlich funktionieren lassen kann - nicht nur als visuelle Übungen, sondern als echte Gelegenheit für Teams, gemeinsam zu lernen.
"We try to make it visual because then you focus the conversation on what's actually there, what's in front of you." - Gien Verschatse
Gien Verschatse ist eine erfahrene Beraterin und Software-Ingenieurin, die sich auf Domain-Modellierung und Software-Architektur spezialisiert hat. Sie hat Erfahrung in vielen Bereichen, wie z.B. in der Biotech-Industrie, wo sie sich auf die Entwicklung von DNA-Labordiensten spezialisiert hat. Sie beherrscht sowohl die objektorientierte als auch die funktionale Programmierung, hauptsächlich in .NET. Als Praktikerin des Domain-Driven Design versucht sie stets, die Lücken zwischen Experten, Benutzern und Ingenieuren zu schließen.Nebenbei erforscht sie die Wissenschaft der Entscheidungsstrategien, um Teams dabei zu helfen, technische und organisatorische Entscheidungen besser zu treffen. Sie gibt ihr Wissen weiter, indem sie auf internationalen Konferenzen spricht.Und wenn sie das alles nicht tut, findet man sie auf dem Sofa, wo sie ein Buch liest und Kaffee schlürft.
Kenny Baas glaubt an kollaboratives Softwaredesign, bei dem "jede Stimme die Software formt". Durch den Einsatz eines bereichsbezogenen Designansatzes mit Team Topologies erleichtert er eine klarere Kommunikation zwischen Interessenvertretern und Softwareentwicklern durch gemeinschaftliche Modellierung und tiefgreifende Demokratie, die Entschlüsselung von Komplexitäten, die Lösung von Konflikten und die Sicherstellung, dass die Software flexibel auf geschäftliche Anforderungen reagieren kann.Als unabhängiger Softwareberater und Trainer ist er auf technische Führung, Softwarearchitektur und soziotechnisches Systemdesign spezialisiert. Er arbeitet mit Organisationen und Teams zusammen, um nachhaltige und widerstandsfähige Softwarearchitekturen zu entwerfen und aufzubauen.
Der Podcast "Software Testing Unleashed" erkundet die Softwareentwicklungsbranche und vermittelt wertvolles Wissen und Erfahrung. Richie, ein erfahrener Software-Qualitäts-Coach, und seine Gäste Gene Face, ein Software-Ingenieur und Experte für Domänenmodellierung, sowie Kenny Baswaggler, ein unabhängiger Software-Berater, bieten in diesem Podcast eine Fülle von Einblicken. In dieser Folge geht es um die Bedeutung der Entwicklung eines Qualitätsbewusstseins, die Einbeziehung der kollaborativen Modellierung und die Verbesserung der Effektivität der Kommunikation bei der Softwareentwicklung.
Viele Entwickler und Kreative sind der Versuchung ausgesetzt, sich sofort in die Programmierung zu stürzen, sobald sie eine neue Aufgabe oder eine Funktionsanfrage erhalten. Diese Eile geht oft mit einem unvollständigen Verständnis der Anforderungen, Annahmen über die geschäftlichen Bedürfnisse oder fehlendem Kontext über mögliche Herausforderungen einher. Das Ergebnis? Software, die die Erwartungen nicht ganz erfüllt, was zu kostspieliger Nacharbeit und unzufriedenen Beteiligten führt.
Beim Testen und Entwickeln von Software ist die Bereitstellung unverstandener Funktionen ein häufiger Fallstrick. Wenn Ingenieuren das Fachwissen fehlt oder es ihnen misslingt, unklare Anforderungen zu hinterfragen, spiegelt der Code diese Missverständnisse wider. Diese Diskrepanz führt zu Frustration auf allen Seiten - Tester haben Schwierigkeiten, die Funktionalität zu überprüfen, Benutzer fühlen sich übergangen und Entwickler müssen Probleme beheben, die vermeidbar gewesen wären.
der Ratschlag Stop coding, start asking questions ist mehr als nur ein Ratschlag; er wird zu einer entscheidenden Fähigkeit für qualitätsbewusste Fachleute. Wenn man frühzeitig die richtigen Fragen stellt, können versteckte Annahmen aufgedeckt und unklare Punkte geklärt werden, bevor eine einzige Zeile Code geschrieben wird. Fragen wie:
Diese Fragen schaffen ein gemeinsames Verständnis zwischen Ingenieuren, Testern, Analysten und Beteiligten. Sie verringern kostspielige Missverständnisse und ebnen den Weg für ein besseres Softwaredesign von Anfang an.
Die kollaborative Modellierung unterscheidet sich von traditionellen Software-Design-Ansätzen, indem sie die aktive Beteiligung von technischen und nichttechnischen Interessengruppen betont. Anstatt dass Entwickler isoliert arbeiten, um Entwürfe zu erstellen, die später weitergegeben werden, bringt die kollaborative Modellierung alle Beteiligten zusammen, um eine gemeinsame Darstellung des Systems zu erstellen.
Diese Praxis hat ihre Wurzeln in der Domänenmodellierung, bei der Softwareingenieure und Berater eng mit Geschäftsexperten zusammenarbeiten, um die wahre Komplexität des Problembereichs zu erfassen. Der Prozess ist visuell und interaktiv und umfasst häufig Workshops, bei denen einfache, aber leistungsstarke Tools wie Event Storming, Domain Storytelling oder User-Story Mapping zum Einsatz kommen.
Gene Face, ein Softwareingenieur und Experte für Domänenmodellierung, der im Podcast zu Wort kommt, betont, dass dieser Ansatz eine duale Lernumgebung schafft. Die Stakeholder lernen die technischen Möglichkeiten kennen, während die Ingenieure Einblicke in die Domäne erhalten - so werden Menschen und Code auf erfolgreiche Projektergebnisse ausgerichtet.
Verschiedene visuelle Hilfsmittel spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der kollaborativen Modellierungssitzungen. Diese Hilfsmittel erleichtern die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Beteiligten.
Visuelle Werkzeuge schaffen eine gemeinsame Sprache zwischen den Teammitgliedern und erleichtern so die Diskussion von Ideen und Anforderungen. Sie vereinfachen komplexe Konzepte und machen sie für alle Beteiligten zugänglicher.
Durch den Einsatz dieser visuellen Hilfsmittel in kollaborativen Modellierungssitzungen können Teams eine bessere Zusammenarbeit fördern, die Ausrichtung auf die Projektziele sicherstellen und letztendlich zu erfolgreicheren Softwareentwicklungsergebnissen führen.
Agile Teams stehen oft vor der Herausforderung, ihre Prioritäten aufgrund unterschiedlicher Perspektiven und Ziele aufeinander abzustimmen. Ingenieure konzentrieren sich möglicherweise auf technische Aspekte, während Stakeholder die geschäftlichen Anforderungen in den Vordergrund stellen. Die Überbrückung dieser Kluft erfordert eine offene Kommunikation und ein gemeinsames Verständnis der Projektziele.
Der Aufbau von Vertrauen zwischen Interessengruppen und Ingenieuren ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit unerlässlich. Ohne Vertrauen können Teams sich weigern, Informationen auszutauschen oder effektiv zusammenzuarbeiten. Zum Aufbau von Vertrauen gehören Transparenz, aktives Zuhören und die Demonstration von Kompetenz in den jeweiligen Rollen.
Missverständnisse können die Zusammenarbeit behindern. Ingenieuren fällt es oft schwer, nicht-technischen Interessengruppen technische Sachzwänge zu vermitteln, was zu Missverständnissen führt. Um diese Herausforderung zu meistern, ist eine klare und präzise Kommunikation erforderlich, bei der visuelle Hilfsmittel eingesetzt werden, um komplexe Konzepte effektiv zu veranschaulichen.
Einige Teammitglieder sträuben sich möglicherweise dagegen, kollaborative Entwurfsverfahren zu übernehmen, weil sie Angst vor Veränderungen haben oder mit neuen Methoden nicht vertraut sind. Die Förderung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Verbesserung kann helfen, Widerstände zu überwinden und ein kollaboratives Umfeld zu fördern.
Indem sie diese Herausforderungen direkt angehen, können Teams den Weg für eine effektive Zusammenarbeit ebnen, die zu besseren Projektergebnissen und zur Zufriedenheit der Stakeholder führt.
Die Zusammenarbeit ist das Herzstück agiler Praktiken wie Scrum, wo sie die Sprint-Planung und Review-Meetings vorantreibt. Diese Veranstaltungen sind nicht nur verfahrenstechnische Kontrollpunkte, sondern Gelegenheiten, alle Beteiligten in einen sinnvollen Dialog einzubinden. Während der Sprintplanung stellt die Zusammenarbeit sicher, dass sich das Team auf Prioritäten einigt und den geschäftlichen Kontext hinter jeder User-Story versteht. Review-Meetings bieten dann eine Plattform für Feedback, die es den Teams ermöglicht, ihre Arbeit zu inspizieren und auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Praxis anzupassen.
Die Schaffung eines sicheren Raums innerhalb von Teams fördert das Experimentieren und Lernen. Wenn sich die Teammitglieder sicher fühlen, ihre Ideen ohne Angst vor Schuldzuweisungen auszutauschen, blüht die Innovation. Fehler werden als wertvolle Lektionen und nicht als Misserfolge betrachtet, was ein Umfeld fördert, in dem kontinuierliche Verbesserungen selbstverständlich sind. Diese Denkweise unterstützt iterative Entwicklungszyklen, in denen die Zusammenarbeit schnelle Rückkopplungsschleifen zwischen Entwurf, Implementierung und Bewertung fördert.
Zu den Schlüsselelementen für die Förderung dieser Kultur gehören:
Die Betonung der kontinuierlichen Konversation bei Agile ersetzt die starre Dokumentation durch dynamische Interaktionen, die sich an neue Informationen anpassen. Die Zusammenarbeit wird zum Motor, der sowohl die Qualität als auch die Reaktionsfähigkeit in Softwareentwicklungsprojekten vorantreibt.
Stop coding, start asking questions beschreibt einen grundlegenden Wandel in Ihrer Herangehensweise an die Softwareentwicklung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht nur im Schreiben von Code, sondern in der tiefen Auseinandersetzung mit dem Problem:
Diese Praktiken bilden die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Zusammenarbeit bei der Softwareentwicklung. Sie verwandeln vage Ideen in klare, umsetzbare Erkenntnisse und verhindern Nacharbeit, indem sie alle Beteiligten frühzeitig einbinden.
Beginnen Sie noch heute mit dieser Transformation. Organisieren Sie eine gemeinsame Modellierungssitzung mit Ihrem Team oder nehmen Sie einfach eine neugierige Haltung bei Diskussionen über Anforderungen ein. Lassen Sie sich auf einen kontinuierlichen Dialog ein und verfeinern Sie Ihren Ansatz ständig.
Softwareprojekte gedeihen, wenn die Neugier den Weg vorgibt - hören Sie also auf, zuerst zu kodieren, und beginnen Sie, Fragen zu stellen.
Unter dem Druck des Budgets geht die Qualität oft unter. Abkürzungen sehen billig aus, kosten dann aber mehr in Fehlerzuständen, Ausfällen und...
Wenn wir über Softwarequalität sprechen, müssen wir die Bedeutung einer qualitätsbewussten Denkweise sehen. In der sich schnell verändernden...
Podcast Episode: Warum ist Code so schwer zu verstehen? In dieser Episode des diskutiere ich mit Stefan Mandel und Peter Guntermann die...