Zukunftsoptimismus 

 21. Januar 2022

Die Zukunft wird fantastisch, ich freue mich schon drauf! Wir werden saubere Energie fast kostenlos und überall verfügbar haben. Wir werden für alle genug Lebensmittel haben und das bei ökologischer und nachhaltiger Bewirtschaftung. Wir werden staunend über und in unsere sauberen Ozeane blicken, frei von Mikroplastik und Müll. Wir werden die Dinge tun, die wir lieben, und den Rest an Maschinen abgeben. Wir werden in einer gesunden Umwelt mit wachsender Artenvielfalt leben. Und wir werden Technologie als Werkzeug nutzen, um unser Leben lebenswerter zu machen, uns weiterzuentwickeln und unsere Welt zu gestalten.

Spinnerei? Nun, wir wissen nicht, wie die Zukunft wird. Aber wir wissen heute, wie das mit dem Fokus funktioniert. Worauf wir uns fokussieren, wird präsenter. Wir beginnen, Indizien dafür zu finden und meist ganz unbewusst Lösungen dafür zu entwickeln. Frei nach dem Motto: Der Beweiser beweist. Wer sich ein neues Auto kauft, sieht dieses plötzlich überall rumfahren.

Fokus

Werdende Eltern erblicken überall Familienglück und Angebote, die sie vorher gar nicht wahrgenommen haben. Software-Tester sehen überall Schwachstellen, die sonst keinem auffallen. Wir zimmern uns also rund um den Fokus unsere Realität – ein Gruß an die radikalen Konstruktivisten rund um Ernst von Glasersfeld und Heinz von Foerster.

Problemtrance

Leider pflegen wir aber nun schon seit Jahren übermäßig unsere Problemtrance: Ich hab kein Geld. Keine Altersvorsorge. Keinen Sinn. Zuviel Arbeit. Und die nervt. Wurde abgehängt. Ich kann das nicht. Der Kollege mag mich nicht. Die anderen sind alle doof. Die Welt geht den Bach runter. Blockchain wird unsere Energiereserven aufbrauchen. Immobilienkrise. Finanzkrise. Autonome Fahrzeuge werden zu Menschenkillern. Unser Habitat kollabiert. Die nächste Pandemie steht sicher auch schon vor der Tür. Don‘t look up – es könnte ja noch ein Asteroid kommen.
Immer schön draufschauen, dann wird es immer größer. Die Probleme wachsen, werden immer gewaltiger, belastender und erdrückender. Nur: Eine Lösung kommt so nicht zustande. Das gilt im Kleinen bei uns, in unseren Abteilungen und Unternehmen, genauso wie für unsere Gesellschaft. „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” Dieses Zitat wird Einstein nachgesagt und bringt das Dilemma auf den Punkt.

Ein neues Narrativ

Wenn wir Lösungen wollen, brauchen wir ein neues Narrativ. Eine positive Geschichte, die wir uns erzählen. Für unser Leben, unsere Unternehmen, unsere Gesellschaft. Den Fokus anders setzen.
Ich bin Zukunftsoptimist. Ich habe mich für die positive Erzählung der Menschheitsgeschichte entschieden. Für die der Visionen, Wünsche und Utopien. Weil ich eben glaube, dass uns dieser Blick ermöglicht, bessere Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu finden.
Die Pioniere der Menschheitsgeschichte waren stets diejenigen, die dran geglaubt haben, dass etwas geht- obwohl “alle” gesagt haben, es sei unmöglich. Es waren die, die weiter gemacht haben. Und diesen Samen möchte ich sähen. Den kleinen Pionier in uns wecken, begleiten, fördern, inspirieren und motivieren, weiter zu machen.

Future Mindset

Mit diesem Narrativ schwingt auch eine Haltung mit. Wie könnten die Eckpfeiler so einer Haltung aussehen? Vielleicht ein Future Mindset, das geprägt ist von:

  • Menschlichkeit durch Verbundenheit, Akzeptanz und den Abbau von Denkverboten.
  • Neugier auf Technologien und Innovationen. Ausprobieren und kreativ sein mit diesen immensen Potentialen. Sie als Open Source/Data/Everything zur Verfügung zu stellen.
  • Persönliche Weiterentwicklung um diese Welten zusammenzubringen.
  • Menschen und Unternehmen, die beherzt Verantwortung übernehmen.

Und jetzt: Lassen wir die Geschichte entstehen!