Moderne Softwareteams jagen nach Geschwindigkeit und Funktionen, aber Müdigkeit und schlechte Kommunikation bringen die Lieferung immer noch zum Scheitern. Qualität ist eine menschliche Praxis, keine Werkzeugkette. Einfache Rituale helfen dabei: drei langsame Atemzüge vor Meetings, ein einziges Wort, um eine Absicht zu formulieren, Kaffeezeit ohne Arbeitsgespräche und eine "Sleep on it"-Regel für hartes Feedback. Solche Gewohnheiten verringerten den Stress und verbesserten die Konzentration, sogar während einer Fintech-Einführung in 16 Ländern, bei der es keine Krankheitsausfälle gab. Ausgeruhte Teams erkennen Risiken früher, arbeiten respektvoll zusammen und entwickeln besseren Code. Die Lektion ist praktisch und dringend. Schütze deine Energie, lebe Ruhe vor und sorge dafür, dass kleine Routinen Agilität und Vertrauen verankern.
In dieser Folge spreche ich mit Clara Ramos González darüber, wie Selbstfürsorge Qualität und Agilität steigern kann. Wir gehen der Frage nach, warum Fehlerwirkungen in der Kommunikation immer noch Projekte zum Scheitern bringen und wie der Atem mehr als nur Werkzeuge reparieren kann. Clara verbindet QS-Führung mit Yoga und bringt einfache Rituale in Teams. Drei tiefe Atemzüge zur Eröffnung von Meetings. Ein Wort, um eine Absicht festzulegen. Wöchentliche Kaffeegespräche ohne Arbeit. Eine Feedback-Regel, um darüber zu schlafen. Die Botschaft ist klar. Bring dein ganzes Selbst mit. Gehe mit gutem Beispiel voran. Kleine Schritte reduzieren den Stress und helfen uns, bessere Software und gesündere Teams zu entwickeln.
"Wir müssen anfangen, über die Arbeit in einer vollständigen, ganzheitlichen, integralen Weise nachzudenken. Denn wir sind ganzheitliche Menschen. Wir können nicht aufgespalten werden und verschiedene Persönlichkeiten und Gesichter haben. Und das braucht viel Energie, um aufrecht erhalten zu werden, weißt du? - Clara Ramos González
Clara ist eine Senior QA Managerin, die sich darauf spezialisiert hat, Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation zu begleiten. Als zertifizierte Managerin bietet sie Workshops für IT-Führungskräfte und -Teams an, um das Potenzial und das Engagement des Teams zu steigern. Als leidenschaftliche Verfechterin der Qualitätssicherung spricht sie regelmäßig auf verschiedenen IT-Konferenzen und ist stolze Botschafterin der stärksten Marken der Branche. In einem ihrer Workshops zeigt Clara, dass sie auch Yogalehrerin und engagierte Meditierende ist: "Balancing Code with Calm: Ein Leitfaden für ein gedeihliches Arbeits- und Privatleben", der darauf abzielt, die tägliche Arbeit mit spirituellem Wachstum zu verbinden und einen ganzheitlichen Ansatz zu fördern, um Stress zu reduzieren und die Teamzufriedenheit zu erhöhen.
Die psychische Gesundheit wird in der Softwarebranche oft hinter Terminen, Ergebnissen und dem unerbittlichen Streben nach Innovation zurückgestellt. In der neuen Folge von "Software Testing Unleashed" erkunden Gastgeber Richie und Gast Clara Ramos Gonzalez, wie traditionelle Einstellungen - wie die Trennung von Privat- und Berufsleben - nicht nur dem Wohlbefinden des Teams, sondern auch den Projektergebnissen schaden.
Clara Ramos Gonzalez, die sowohl QA-Managerin als auch Yogalehrerin ist, bringt eine erfrischende Perspektive ein: "Wie kannst du produktiv sein, wenn du dich nicht wohlfühlst?" Sie weist darauf hin, dass das Ignorieren der psychischen Gesundheit nicht nur veraltet, sondern auch unhaltbar ist. IT-Fachleute berichten regelmäßig über ein hohes Maß an Stress und Müdigkeit, und in Studien werden Fehlerwirkungen in der Kommunikation immer wieder als Hauptgrund für das Scheitern von Projekten genannt. Clara plädiert dafür, uns bei der Arbeit als ganze Menschen zu sehen, nicht nur als Ressourcen, und dass Führungskräfte einen ganzheitlicheren Ansatz wählen.
Clara sagt, dass die übliche Trennung zwischen Arbeit und Privatleben ein Mythos ist. "Ich kann das nicht trennen. Wir müssen anfangen, die Arbeit ganzheitlich zu betrachten", betont sie. Der Versuch, eine "Maske" für die Arbeit aufzusetzen und das Privatleben außen vor zu lassen, kostet nur Energie und untergräbt die Authentizität.
Richie verweist auf die Apple TV-Serie "Severance", in der es um eine buchstäbliche Trennung zwischen Arbeit und Privatleben geht - und um die katastrophalen Folgen, die daraus entstehen. Statt sich abzuschotten, ermutigt Clara uns, jeden Tag mit unserem vollen Selbst aufzutreten und eine sinnvolle Verbindung zu unseren Teamkollegen aufzubauen. Dabei geht es nicht nur darum, sich gut zu fühlen, sondern auch darum, die Kommunikation, das Vertrauen und das Engagement zu fördern, die für gut funktionierende Teams entscheidend sind.
Claras Methoden zur Schaffung gesünderer Teams sind erfrischend einfach - und haben sich selbst bei Projekten mit hohem Druck als effektiv erwiesen. Sie beschreibt die Einführung wöchentlicher "Kaffeegespräche", bei denen Arbeitsthemen strikt tabu sind. Diese zwanglosen Treffen helfen dabei, echte Beziehungen aufzubauen, indem die Teammitglieder Geburtstage feiern, persönliche Meilensteine teilen und sich über ihre Rollen hinaus kennenlernen.
Sie hat auch eine einzigartige Variante der täglichen Standups eingeführt. Jedes Treffen beginnt mit einem tiefen Atemzug - nur drei achtsame Atemzüge, um Ruhe und Konzentration zu finden. Dann bittet Clara das Team, sich ein Wort für den Tag vorzunehmen: Vertrauen, Kommunikation, Spaß oder was auch immer sie für ihre Zusammenarbeit als hilfreich empfinden. Mit der Zeit haben diese Rituale zu bemerkenswerten Ergebnissen geführt: weniger Stress und kein einziger Krankheitstag in den letzten zwei Jahren.
Clara, eine zertifizierte Yogalehrerin, bringt uralte Atemtechniken an den modernen Arbeitsplatz. Sie erklärt "Pranayama", das sind Yoga-Atemübungen, die den Körper energetisieren, beruhigen oder abkühlen sollen. Die üblichen drei Atemzüge vor Meetings sollen für Konzentration und ein Gefühl der Erdung sorgen. Für Momente hohen Stresses lehrt sie "Sitali Pranayama", eine kühlende Atmung, die Angstzustände und sogar den Blutdruck senkt. Diese Übungen, sagt sie, dauern nur wenige Minuten, helfen aber dabei, Emotionen zu regulieren, Burnout zu verhindern und ein gesünderes Umfeld zu schaffen.
Selbst Teammitglieder, die anfangs zögerten, wissen diese Rituale inzwischen zu schätzen. Clara betont, dass Führungskräfte den Ton angeben, indem sie diese Techniken vorleben und deutlich machen, dass eine Minute Selbstfürsorge kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.
Clara lässt die Zuhörer/innen mit vier umsetzbaren Erkenntnissen zurück:
Kaffeegespräche: Wöchentliche Teamgespräche ohne Arbeitsgespräche, um Vertrauen und Beziehung aufzubauen.
Reflektierendes Feedback: Die Teammitglieder müssen einen Tag warten, bevor sie auf ihr Feedback reagieren, um Offenheit und Nachdenklichkeit zu fördern.
Tägliche Intentionen: Beginne jedes Treffen mit einem tiefen Atemzug und einem Wort, das den Fokus und das Verhalten des Teams lenkt.
Sei ganz du selbst: Lass die Schauspielerei sein - bring dein ganzes, authentisches Selbst mit zur Arbeit und ermutige andere, das Gleiche zu tun.
Psychische Gesundheit ist kein Luxus oder ein Nebenprojekt - sie ist die Grundlage für Qualität in der Arbeit. Wie Clara und Richie zeigen, führt die Integration von Achtsamkeit und authentischer Verbindung in den Teamalltag nicht nur zu glücklicheren Menschen, sondern auch zu belastbareren, produktiveren und innovativeren Teams. Egal, ob du als Einzelperson oder als Teamleiter/in arbeitest, fang mit kleinen Schritten an: tiefere Atemzüge, ehrliche Gespräche und eine Verpflichtung zur Selbstfürsorge.